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Viel Geld für weniger heiße Luft!

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Robert-Havemann-Gymnasium
Thomas Josiger
Telefon:0 30/94 87 85 11
Website:www.robert-havemann-gymnasium.de
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Schule macht Kohle!

Stand: März 2017

Eine Schule „macht Kohle“ und spart dabei Kohlenstoff ein! Das gibt es so nur im tiefen Berliner Norden!

Das „Robert-Havemann-Gymnasium“ in Karow macht mit findigen Ideen bundesweit Furore und lässt sich dafür teuer „bezahlen“. Der „Lohn“ sind Preisgelder bei wichtigen Wettbewerben. Diese drehen sich um Innovationen, die anderswo ebenfalls Schule machen könnten.

Wand voller Auszeichnungen
Davon sprechen zahlreiche Urkunden. So kann Schulleiter Thomas Josiger auf eine „Wand voller Auszeichnungen“ verweisen. Darunter sind Preise von „Jugend forscht“, aber insbesondere die Anerkennung als „Klimaschule“. Ungewöhnlicherweise hat das Karower Gymnasium diesen Wettbewerb gleich dreimal hintereinander gewonnen und strebt diesen Preis erneut für die nächste Verleihung im Herbst 2017 an.

Bester Physiklehrer
„Wir erforschen, wie man den Energieverbrauch in einer Schule wie unserer senken kann, ohne dass dies zu spürbaren Einschnitten für Schüler und Lehrer führt“, beschreibt Christian Strube die Idee. Der als „Berlins bester Physiklehrer“ ausgezeichnete Erfinder hat vor allem Strom und Wärme im Auge. „Beim Licht geht es darum, dass durch intelligente Regelungen und optimale Positionierung der Leuchtkörper Ersparnisse stattfinden. Das Gros an Verbrauchsminderung ergibt sich allerdings bei der Wärme. Die meisten Schulen sind überheizt. Wir haben zu Beginn unserer Tätigkeit Statistiken aufgestellt. Dabei kam heraus, dass wir oft eine Raumtemperatur von 26 Grad erzeugten, was nicht sein muss. Jetzt wurden diese auf 20 Grad abgesenkt. Das bringt an unserer Schule mit etwa 1 000 Jugendlichen eine Einsparung von 10 000 Euro im Jahr. Wir senken den Verbrauch um etwa 170 000 Kilowattstunden, was der Umwelt sehr zugute kommt“, beschreibt Strube. Gerne verweist er auf ein gerade erarbeitetes Computerprogramm zur Feinsteuerung von Heizkörpern: „Damit kann die Raumtemperatur exakt auf die Zeit eingestellt werden, in der dort überhaupt unterrichtet wird“, klärt Energiesparmeister Strube auf. „Zudem regeln wir die Heizung nun so, dass sie während der schulfreien Zeit heruntergefahren wird.“

Heiße Schüler
Während des Unterrichts sorgen die Kinder übrigens selbst dann, wenn sie sich nicht die Köpfe heiß reden, für Wärmeenergie: „Pro Person gibt man etwa 100 Watt ab. Bei 30 Lernenden im Klassenraum sind das immerhin drei Kilowatt“, rechnet Thomas Josiger als gelernter Mathelehrer blitzschnell vor. Die Preisgelder durch die ausgezeichneten Ideen verhalfen dem Robert-Havemann-Gymnasium zu einem weiteren Vorzeige-Modell: „Durch die Umgestaltung unserer Oberschule zum Gymnasium verschwand das Schulfach ‚WAT’, also ‚Wirtschaft, Arbeit, Technik’, aus dem Stundenplan. Wir überlegten, wie wir die Räume der Arbeitslehre weiter für technische Experimente im Rahmen des Physikunterrichts nutzen können. Es brauchte ein Jahr, bis wir das Bezirksamt von den nö- tigen Umbaumaßnahmen überzeugt hatten. Die neuen Geräte mussten wir jedoch aus eigenen Mitteln anschaffen. Dazu konnten wir die Preisgelder von bisher insgesamt etwa 40 000 Euro gut gebrauchen, die durch Spenden aufgestockt wurden“, strahlt Thomas Josiger. „Diese Labore sind in Berlin eine Besonderheit, die gerne von den angrenzenden Schulen mit genutzt werden.“

Pauker haut auf die Pauke
Damit konnte das Robert-Havemann-Gymnasium zudem den perfekten Rahmen schaffen, um Forschungen weiter zu betreiben, die dem Schutz der Umwelt und gleichzeitig dem Portemonnaie des Steuerzahlers dienen, der ansonsten für überheizte öffentliche Gebäude zur Kasse gebeten wird. Thomas Josiger sorgt übrigens außerhalb seiner Schule ebenfalls für interessierte Blicke. Der gelernte Mathe- und Physikpauker haut nämlich in der Freizeit ebenfalls gerne auf die Pauke. Dann nämlich, wenn er mit der „Juhle-Manger-Jazzband“ unterwegs ist. Seine Schüler hingegen kennen ihn als Gitarristen in der Lehrerkapelle „Querbeat“. Und zudem ist er noch als Bassist bei der Experimentalband „Recept“ zu erleben. Kaum zu glauben, dass er da noch die Energie hat, eine der größten Schulen Berlins mit 1 000 Jugendlichen zu führen!

Erstellt: 2017